Lieber Leser,
wie geht es Deinem Team zurzeit?
Erzielt es die Ergebnisse, die Du Dir wünscht?
Fassen sich Deine Teammitglieder mit Samthandschuhen an?
Oder raufen sich alle gegenseitig die Haare aus?
Genau wie die Geschäftsführerin fragen sich viele Unternehmer: Warum benehmen sich meine erwachsenen Teammitglieder wie trotzige Kleinkinder? Woran liegt es, dass so lange gestritten wird, bis einer weint oder bis es knallt?
Du wunderst Dich ab heute nicht mehr, wenn Du die Phasen des Teambuildings verstanden hast. Bruce Tuckman (US-amerikanischer Psychologe) entwickelte das 4-Phasen-Modell für die Teamentwicklung. Es zeigt Dir, wie Du Deine Mitarbeiter in die Leistungsfähigkeit geleitest und die Performance hoch hältst.
Die 4 Phasen der Teamentwicklung
1. Forming: Kennenlernphase
Dir fällt auf, dass die Teammitglieder ausgesprochen höflich und unpersönlich miteinander umgehen. Jeder ist aufmerksam, zurückhaltend, vorsichtig und erwartet mit Spannung das Neue.
2. Storming: Nahkampfphase
In der Nahkampfphase werden die Samthandschuhe gegen Boxhandschuhe ausgetauscht. Hier geht es darum, seinen Platz in der Gruppe zu finden und sich zu behaupten. Unterschwellige Konflikte kommen zum Vorschein und werden als Konfrontationen ausgeführt. Es bilden sich Cliquen und informelle Gruppen innerhalb der Teams. Das Arbeitsklima ist schlecht. Konflikte häufen sich zunehmend. Wenn in Deinem Team geschrien, gestritten und geweint wird, kannst Du sicher sein, dass es in der Storming-Phase ist.
3. Norming: Organisationsphase
Während der Organisationsphase beginnt das Team, sich zu formieren, bis jeder seinen Platz in der Gruppe gefunden hat. Es bilden sich neue Routinen, Übereinstimmungen, Umgangsformen, Spielregeln und Verhaltensweisen. Kritik wird als konstruktive Massnahme verstanden. Der Wunsch nach effektiven Arbeitsmethoden kommt auf.
4. Performing: Leistungsphase
Das ist die produktivste Phase von Teams, in der viele neue Ideen entstehen. Jeder ist leistungsfähig und -willig. In der Leistungsphase agieren Teams offen, solidarisch und flexibel. Die Mitglieder helfen sich gegenseitig. Typisch für das Performing ist das Hinterfragen bestehender Rollen und Verhaltensmuster. Neue hochwertigere Verhaltensmuster werden vom Team übernommen.
5. Adjourning: Auflösungsphase
Das Modell wurde nachträglich um diese Phase ergänzt. Gerade wenn Mitarbeiter in Zukunft erneut miteinander kooperieren sollen, beispielsweise in neuen Projekten, ist es wichtig, Teams nicht einfach “auseinanderzureissen”! Die Adjourning-Phase verhindert nicht nur das Gefühl von Verlorenheit einzelner Mitglieder, sondern ermöglicht es auch, neue Projekte anzukündigen.
Von der Theorie zur Praxis
Das 5-Phasen-Modell macht deutlich: Teams brauchen Zeit, um sich zu formieren und arbeitsfähig zu werden.
Achtung: Wenn nur schon eine neue Person zu einem Team hinzustösst, beginnt das Team wieder bei der Phase 1! Daher verändere ein Team nur wenn unbedingt notwendig.
Während des Team-Entwicklungsprozesses müssen alle Phasen durchlaufen werden. Übersprungene Phasen holen Teams zwangsläufig im Laufe der Zeit ein – und Konflikte können entstehen. In der Praxis wird diese Zeit häufig nicht eingeplant und ist nicht gegeben. Daraus resultieren dann Probleme:
- Phasen der Entwicklung werden übersprungen. Sie treten in Form von Konflikten zu einem späteren Zeitpunkt in einer anderen Phase auf.
- Die produktive Phase wird nie erreicht und das Potential des Teams nie ausgeschöpft.
- Teams wird die Möglichkeit verwehrt loszulassen und sich voneinander zu verabschieden.
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Dein Königs-Weg: Beobachten und klären
Beobachte Dein Team: In welcher Phase befindet es sich gerade? Als Leader kannst Du jede einzelne Phase erkennen und bewusst unterstützten. Dafür gibt es Tools, Systeme und Werkzeuge.
Vergiss den Grundsatz nicht: Verändere ein Team nur wenn unbedingt notwendig. Sobald eine neue Person zu einem Team hinzustösst, beginnt das Team wieder bei der Phase 1.
- Phase 1: Fördere die sozialen Aspekte in Deinem Team und helfe dabei, das Eis zwischen den Teammitgliedern zu brechen. Eine Massnahme wäre, miteinander essen zu gehen, um sich untereinander besser kennen zu lernen. Nutze Storytelling und baue jetzt schon die Regeln für Phase 3 auf.
- Phase 2: Fördere die Teamkultur und verwende Daily Stand-up-Routinen.
- Phase 3: Lebe die Regeln aus Phase 1 vor und setze sie um.
- Phase 4: Räume die Stolpersteine für das Team aus dem Weg.
- Phase 5: Zelebriere einen schönen Abschluss. Ermögliche es, gemeinsam zu feiern und Luft rauszulassen. Ein positives Bild soll allen Teammitgliedern im Gedächtnis bleiben.
Brauchst Du Hilfe in der kritischen Storming-Phase oder bei Daily Stand-up-Routinen? Ruf mich unter +41 79 446 92 88 an – ich komme gern zu Dir und unterstütze Dich dabei, Dein Team bis zur Top-Performance zu begleiten.
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Herzliche Grüsse
Dein
Martin König
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